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Kein guter Tag für das Erdklima

ÖDP kritisiert Bundestagsentscheidung: „Kein guter Tag für das Erdklima, wenn ein Verkehrsminister mit Fake-News das Land in Geißelhaft nimmt, weil er seinen Job nicht verstehen will.“
Klingt scheinbar passabel: Die im Bundestag durchgewunkene Novelle des Klimaschutzgesetzes verspricht mehr Geld für Balkonkraftwerke und Solaranlagen auf Äckern. Dafür sind die vom Verkehrsminister medienwirksam inszenierten Auto-Fahrverbote an Wochenenden vom Tisch.
Für Jubel gibt das jedoch keinen Anlass: „Volker Wissing hat mit seinem Hütchenspieler-Trick Land und Parlament bewusst am Nasenring vorgeführt“, kommentiert Charlotte Schmid die Taktik des FDP-Ministers: „Er verschleiert, dass er zu wenig für Klimaschutz unternimmt und verwässert zugleich die Vorgaben für konsequentes und verantwortungsvolles Regierungshandel“, so die Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP – die Naturschutzpartei). Dass Wissing damit massiv und unverantwortlich gegen die Interessen der Menschen, die er eigentlich vertreten soll und der Natur, die deren Lebensgrundlage ist, verstößt, ficht ihn nicht an. Schmid: „Nun kann er sich statt ums Klima zu kümmern wieder auf die faule Haut legen.“
Besser wäre es, der Minister blockiert nicht länger Maßnahmen, die dem Klimaschutz helfen. Nach Überzeugung der ÖDP zählen dazu
    ein Tempolimit: Anders als vom Verkehrsminister wider besseres Wissen behauptet bescheinigen Wissenschaftler des Umweltbundsamts in einer Studie dass dies CO2 und Geld spart.
    die Abschaffung der Steuervorteile für Dienstwagen: Sie führt laut einer Studie des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft zu positiven Effekten auf Klima und Staatsbudget.
    die Wiederaufnahme der Kaufprämie für Elektroautos könnte den Abschied vom Verbrenner-Motor ankurbeln und so zu mehr Klimaschutz verhelfen. Das belegen Beispiele aus Nachbarländern.
    die Transformation der Mobilität mit Förderung für Radverkehr, Bus und Bahn statt Individualverkehr mit Autos hat positive Effekte wie weniger Landschaftsverbrauch, Einsparungen durch weniger Infrastrukturprojekte und die  Gesundheit vieler Menschen.

„Diese Vorteile fürs Gemeinwohl übersieht die jetzige Klimaschutzpolitik der Regierung“, sagt Schmid: „Die ÖDP will das anpacken.“

Energiekonzept der ÖDP – dezentral, erneuerbar, gemeinschaftlich

Dr. Michael Stöhr erläuterte das zukunftsweisende Klimaschutz- und Energiekonzept der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP). Der promovierter Physiker ist Bayerischer Landesbeauftragter der ÖDP für Klimaschutz und Vorsitzender der Bundesprogrammkommission der ÖDP. Er ist der Spitzenkandidat der Bayerischen ÖDP bei der Europawahl  am 9. Juni 24.
Seit 1987 arbeitet Dr. Stöhr auf europäischer Ebene und seit 1992 zu erneuerbaren Energien. Seit 2001 ist er selbst zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgt, wurde Deutscher Energiesparmeister 2006, hat in seinem Stadtteil in München zwei Bürger-Photovoltaikgesellschaften gegründet und geleitet sowie ein ökologisch-soziales Genossenschaftswohnprojekt aufgebaut. 1998/99 arbeitete er bei den Bayerischen Solarinitiativen an einem Vorentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit.
"100% EE geht nur gemeinschaftlich und die Politik muss dafür den Rahmen schaffen."

Er zeigte auf, dass mehrere planetare Grenzen schon überschritten sind:
    Verlust an Artenvielfalt
    Einbringung von Materialien in die Biosphäre: Mikroplastik
    Stickstoff- und Phosphoreinbringung in küstennahe Gewässer u.a.
    (Luftschadstoffe von Verbrennungsmotoren, Waschmittel, etc.)
    Abholzung, Trockenlegung von Mooren, Bodenversiegelung u.a.
    Austrocknung des Bodens
    Klimaänderung
    … (es werden in schneller Folge weitere überschritten)

Wer verletzt die planetaren Grenzen?
Das reichste Prozent der Weltbevölkerung, verursacht 16 % der globalen Klimagasemissionen, die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur halb so viel.
Das reichste Prozent in Deutschland verursacht 8 %, die ärmere Hälfte 27 %. Insbesondere diese ärmere Hälfte braucht Angebote und Unterstützung. Zu große Unterschiede bei Einkommen und Vermögen führen zu sozialen Spannungen. Es gibt nicht nur planetare Grenzen, sondern auch soziale. Werden sie überschritten, wird die große ökologische Transformation sehr schwierig.

Mahnwache in Aschaffenburg

Bei der Europawahl Söders Atom-Kurs bremsen!

Mit einer Mahnwache vor der Aschaffenburger CSU-Geschäftsstelle am Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl protestierte die ÖDP gegen die Pläne von Markus Söder, neue Atomreaktoren in Betrieb zu nehmen: „Sollte die Landtagsmehrheit versuchen, neue Atomkraftwerke im Landesentwicklungsprogramm zu verankern, würden wir landesweit sofort ein Volksbegehren ‚Kein neues Atomkraftwerk in Bayern!‘ starten“, kündigen Kreisvorsitzender Wolfgang Winter (Miltenberg) und Stadtrat Bernhard Schmitt( Aschaffenburg) an. Die beiden ÖDP-Aktiven erinnern daran, dass in Bayern vor 25 Jahren fünf Standorte für ein zusätzliches AKW reserviert waren. „Das ÖDP-Volksbegehren ‚Kein neues Atomkraftwerk in Bayern‘ hatte die Antragsunterschriften damals im Rekordtempo gesammelt, so dass Edmund Stoiber von sich aus die Aufhebung der zusätzlichen Standorte ankündigte. Die Blaupause für diesesVolksbegehren haben wir seither in der Schublade. Wir können jederzeit loslegen, wenn Söder das Atomrisiko in Bayern wieder anfachen möchte“, kündigen Winter und Schmitt an.
„Die CSU glaubt, dass sie mit der Forderung nach neuen Atomkraftwerken bei der Europawahl gegen die AfD punkten kann. Aus vielen Gesprächen glauben wir aber zu wissen, dass die Bayern gar keine neuen Atomkraftwerke wollen und dies bei der nächsten Wahl zum Ausdruck bringen“, sagt Schmitt. Die Position des Ministerpräsidenten ist nach Ansicht von Winter„absolut unglaubwürdig“: „Wir erinnern daran, dass Markus Söder nach der Fukushima-Katastrophe als damaliger Umweltminister mit Rücktritt gedroht hat, falls der Atomausstieg nicht spätestens 2022 erfolgt. Er dreht halt das Fähnchen immer nach dem Wind.“
Überhaupt sei die Darstellung der CSU, dass Deutschland aus Frankreich oder Tschechien Atomstrom importiere, „irreführend“. „Deutschland exportiert mehr Strom als es importiert. Der Anteil des Imports am Stromverbrauch ist gering. Und wenn Strom importiert wird, dann meistens erneuerbare Energie aus Skandinavien. Nur ein Bruchteil des ohnehin geringen Imports ist Atomstrom. Das belegen die Daten des Statistischen Bundesamtes eindeutig“, so Schmitt. Dass überhaupt importiert werde, sei nur der Tatsache geschuldet, dass es einen europäischen Binnenmarkt für Strom gebe. Deutschland sei aber nicht von Importen abhängig. Winter: „Atomkraft ist teuer, gefährlich und verfestigt die Abhängigkeit von Uranlieferungen aus despotisch regierten Ländern. Im schlimmsten Fall können Atomreaktoren sogar ein militärisches Angriffsziel sein. Regenerativer Strom ist viel schneller verfügbar, umweltfreundlich, klimaneutral und aufgrund der dezentralen Verteilung kein Ziel für einen militärischen Angriff. Mit der Errichtung einer rein regenerativen Energieversorgung schaffen wir das Beste, was wir unseren Kindern und Enkeln in wirtschaftlicher Hinsicht hinterlassen können: eine unabhängige Energieversorgung in einer immer unübersichtlicheren Welt“.

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